Mir wurde geraten meinen FM2 Shelter nochmals innen zu dämmen. Am besten in Gänze, aber zumindest an den neuralgischen Stellen (Containerlocks, etc). Also habe ich mich mal umgeschaut, womit ich dämmen kann. Was ich gefunden habe, hab ich unten aufgeführt. dazu noch ein kleiner Unterschied zwischen Zeppelin und Dornier Shelter. Um es vorwegzunehmen. Ich werde mit Armaflex dämmen. Aber das muss jeder letztendlich für sich selber entscheiden. Daher jetzt:

Materialien

Es gibt eine Vielzahl von Materialien, die zum isolieren zum Einsatz kommen können, wobei die hier beschriebenen Materialien für die Nachisolierung gedacht sind, denn sie sind dünn flexibel und deswegen gut zu verlegen. Wenn ein Shelter/Aufbau grundlegend gedämmt wird, dann kann man auch über steifes Plattenmaterial nachdenken. Nur eben von Dämmaterial, dass auf Grund der Vibrationen mit der Zeit zusammensacken kann, wird abgeraten. Also einfach die gute alte Glaswoll in die Wand stopfen, ist nicht empfehlenswert. Aber auch hier gibt es Abhilfe, nämlich indem sie in Luftdichte Säcke verpackt wird, da sie so an der Formveränderung gehindert wid. Aber jetzt zu den Dämmmaterialien:

Armaflex

Armaflex ist ein hochflexibler, geschlossenzelliger technischer Schaum/Dämmstoff aus Kautschuk, der von der Firma Armacell hergestellt wird. Armaflex hat eine gute Wärmeleitfähigkeit und einen sehr hohen Wasserdampfdiffusionswiderstand. Kurz gesagt, er lässt nur sehr wenig Wasser oder Feuchtigkeit durch, außer eben wo Lücken in der Isolierung sind. Armaflex gibt es selbstklebend oder auch nicht selbstklebend als Rollenmaterial in 1m Breite, als Band oder als Rohrisolierung. Außerdem wird Armaflex in mehreren Varianten hergestellt. Der Nachteil ist, dass Armaflex von der Oberfläche her empfindlich ist.

  • Armaflex XG ist die Variante, die für uns Ausbauer wahrschelich die interessanteste ist.
  • Armaflex AF, hat die gleichen Dämmeigenschaften wie XG, ist aber zusätzlich noch mit einem antimikrobiellen Schutz versehen ist. Dies ist anscheinend vor allem für die Anforderungen aus der Lebensmittelindustrie wichtig. Es wird aber gesagt, das dies für die Isolierung von Sheltern oder Vans nicht viel bringt, sondern nur mehr kostet
  • Armaflex ACE ist der „alte“ Dämmstoff, der in seiner Wirkung nicht ganz so effektiv ist wie die beiden anderen.
  • Die beiden anderen Varianten HT (extrudierter Elastomerschaum) und NH für den Einsatz in Maritimen Umgebungen und besonderen Gebäuden sind für andere Anwendungszwecke gedacht und bieten auch keinen so großen Wasserdampfdiffusionswiderstand.

X-Trem Isolator

X-trem Isolator ist ein flexibler Dämmstoff aus geschlossenporig verschäumtem Polyethylen und auch sehr biegsam. Nach dem was ich gefunden habe, ist dieser Dämmstoff nicht ganz so empfindlich in der Verarbeitung wie Armaflex. Es soll entdröhnend wirken und baubiologisch weitgehend unbedenklich sein. Auch X-trem Isolator gibt es in selbstklebenden und nicht selbstklebenden Varianten.

Thermo Isocell

GISATEX® THERMO ISOCELL ist ein vernetzt geschlossenzelliger PE-Schaumstoff, der auf einer Vielzahl von Untergründen verklebt werden kann. Mit Heißluft kann er in die benötigte Form gebracht werden. Auch dieser Dämmstoff hat eine geringe Wärmeleitfähigkeit und hat eine sehr geringe Wasseraufnahme und wird von seinem Hersteller für die Isolierung von Booten und Reisemobilen angeboten. Allerdings ist Therm Isocell ist nur in 10 und 20mm Stärke verfügbar und ich habe auch nicht gefunden, ob es ihn in einer selbstklebenden Variante gibt.

Trocellen

Was ich weiterhin gefunden habe, was anscheinend zum Einsatz kommt ist Trocellen. Das ist auch eine geschlossener PE-Schaum, der für die Isolierung eingesetzt werden kann. Von den Parametern kann Trocellen es auch mit den anderen hier angesprochenen Produkten aufnehmen. Allerdings sind die Platten relativ steif und daher eher gut für gerade Stellen geeignet und macht an engen Stellen wohl Probleme. Allerdings kann man hier auch mehrere dünne Lagen überneinander kleben. Auch bei Trocellen gibt es wieder die Varianten in selbstklebend und nicht selbstklebend.

Isoproq

Ulrich Dolde empfiehlt in seinem Ausbaubuch auch Isoproq. Dies ist ein PP High Tech Schaum der für den Fahrzeugbau konzipiert ist. Isoproq ist wasserabweisend, sebstklebend und mit dem Heißluftföhn formbar. Aber abgesehen von der Rohdichte mit 35 kg/m³ und dass es die Werksnorm renomierter Autohersteller erfüllt, habe ich keine weiteren Informationen gefnden. Ich wollte es aber der Vollständigkeit halber hier mit aufführen, allerdings in der Vergleichstabelle ausgelassen, da mit die entsprechenden Werte fehlen.

Kork

Und es gibt natürlich auch noch die natürlichere Varianter der Dämmung mit Kork. Da Kork weithin bekannt ist, muss ich an der Stelle glaube ich nicht viel tiefer darauf eingehen. Ích habe aber dennoch in die Vergleichstablle unten die entsprechenden Werte mit aufgeführt, dass sich jeder sein eigenes Bild machen kann.

Vergleich verschiedener Dämmstoffe

 Armaflex XGX-trem IsolatorThermo IsocellTrocellenKork
Wärmeleitfähigkeit in W/(mK)0,0350,0420,0370,0380,045 – 0,06
Vergleichsdicke10mm12mm10,6mm10,85mm12,85 – 17mm
Wasserdiffusionswiderstand>10.0002.300 1.3005-10
WasseraufnahmeNicht relevant4,5%4,0%1% 
Rohdichte45-70kg/m³30kg/m³28kg/m³30kg/m³100-220kg/m³
  • Die Wärmeleitfähigkeit gibt den Wärmestrom an, der bei einem Temperaturunterschied von 1 Kelvin (K) durch eine 1 m² große und 1 m dicke Schicht eines Stoffs geht. Je kleiner die Wärmeleitfähigkeit desto besser.
  • Die Vergleichsdicke sagt aus, welche Dicke des Materials benötigt wird um die gleiche Wirkung wie 10mm Armaflex zu haben. Ich habe das mal zur Veranschaulichung mit reingenommen und auf Armaflex bezogen.
  • Der Wasserdampfdiffusionswiderstand (auch Dampfsperrwert) drückt aus, wie stark ein Baustoff die Diffusion von Wasserdampf behindert. Es gibt an um welchen Faktor das betreffende Material gegenüber Wasserdampf dichter ist als eine gleich dicke, ruhende Luftschicht. 1cm X-trem Isolator bietet also den gleichen Dampfsperrwert wie 2.300cm Luft Je größer desto besser.
  • Die Wasseraufnahme besagt, wie viel Wasser im jeweiligen Material gespeichert werden kann.
  • Doe Rohdichte beschreibt die Dichte des Dämmstoffs und wird hier in kg/m³ angegeben.

Sollte ich sinnvolle Dämmstoffe vergessen haben oder Werte nicht stimmen, dann gib mir bitte Bescheid, dass ich das entsprechend erweitern oder korrigieren kann.

FM2 Shelter Hersteller

Bei den FM2 Sheltern gibt es zwei Hersteller, die normalerweise zum Verkauf kommen: Zeppelin und Dornier. Je nach Hersteller ist der Aufbau unterschiedlich und auch das daraus resutierende Ergebnis.

Zeppelin-Shelter

Bei Zeppelin is der Aufbau 1,5mm Aluminium als Außenhaut, Polystyrolplatten als Dämmung und innen wieder eine Aluminiumplatte. Dies sorgt im Großen und Ganzen für eine gute Isolierung, allerdings gibt es ein paar Schwachstellen:

  • Die Containerlocks: Als Klötze in den Ecken sind sie nicht von den fast 6cm Polystyrol gedämmt und bilden somit eine Kältebrücke. Diese sollten auf jeden Fall nachgedämmt werden
  • Der umlaufende Rahmen: Auch hier empfiehlt es sich innen an den Kanten zusätzliche Isolierung aufzubringen
  • Die Türe ist natürlich nicht genausogut gedämmt, wie der Rest des Containers. Sofern man die Türe erhalten will, empfiehlt es sich auch hier nachzudämmen
  • Spriegel: Zur Stabilierung sind auf jeder Seite zwei Spriegel eingebaut, die der Literatur nach ca. 107cm nach innen (auf der Außenseite gemessen) verbaut sind. Hier ist die tatsächliche Dämmschicht natürlich dünner.
  • Trittstufen: Auf einer Seite sind außen Trittstufen am Shelter verbaut. Auch hier sind Verstärkungen eingebaut. Auch hier ist die Dämmschicht dünner.

Kurz gesagt, manche davon sollte man auf jeden Fall nachisolieren (Containerlocks, Ecken), für die anderen Schwachstellen kann man nachisolieren. In dem Fall gibt es die Empfehlung Vorderwand und Rückwand etwa doppelt so stark wie die Seiten und ggf. das Dach zu dämmen.

Dornier-Shelter

Die Dornier-Shelter sind aus einem Alugrüst aufgebaut, dass in den Zwischenräumen gedämmt ist. Daher gibt es hier auch entsprechend viele Kältenbrücken, bzw. die Isolierung funktioniert nicht so gut. Hier wird oft großflächig nachgedämmt. Es gibt auch einige Selbstausbauer, die mit viel Fleiß die Deckschicht innen abnehmen und komplett neu isolieren und so eigentlich den Shelter vom Gerippe aus neu aufbauen.

Je nachdem wo es hingehen soll, kann man ggf. auf diese zusätzliche Isolierung auch hier verzichten, denn ein gewisses Maß an Isolierung is ja vorhanden. Die Container Locks sollten auf jeden Fall nachgedämmt werden. Wer allerdings nicht nachdämmt läuft Gefahr in einer Tropfsteinhöhle zu hausen, wenn es kalt wird. Diese Nachteile schlagen sich natürlich auch im Preis und in der Verfügbarkeit nieder. Für die Zeppelin Shelter zahlt man deswegen mehr und sie sind schwerer zu bekommen.

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