Bevor man sich in so ein Abenteuer stürzt, das ja auch nicht unbedingt billig ist und für viel Unmut sorgen kann, wenn falsch gemacht, sollte man sich erst mal darüber im Klaren sein, was man überhaupt haben will oder was man braucht braucht. Oder im Projektleitersprech das Lastenheft. Am Besten erst mal eine Liste machen mit den Kategorien, Muss unbedingt sein, wäre schon wichtig und die ggf. teuerste Kategorie – Nice to have. Mir hat dieser Anforderungskatalog und die Einteilung in diese drei Kategorien wirklich geholfen, mir darüber klar zu werden, was ich eigentlich will.

Etwas allgemein gehalten

Ich hab weiter unten meine persönliche Liste erstellt und mir dafür vorher Gedanken über die jetzt folgenden Punkte gemacht. Ich glaube, das sollte jeder, der so ein Unterfangen plant, mal für sich machen. Diese Fragen machen sicher Sinn, stellen aber vermutlich keine vollständige Liste dar:

  • Will ich zu zweit, dritt, viert oder mit noch mehr Personen reisen? Mit oder ohne Haustiere?
  • Wie lange will ich reisen. Immer mal wieder für ein paar Wochen, soll es eine lange Reise für mehrere Monate oder ein bis zwei Jahre werden, oder will ich gar die Brücken abbrechen und ins Exmo ziehen?
  • Was kann oder will ich ausgeben?
  • Was kann und/oder will ich selber machen?
  • Wann soll es losgehen?
  • Wo will ich hinreisen? Nur in warme Gebiete oder auch in Gebiete in denen es knackig kalt wird?
  • Will ich wirklich ins Gelände oder reicht ein Fahrzeug für schlechte Pisten
  • Auf welche Versorgung bin ich angewiesen? Nutze ich meistens eine Campingplatz-Infrastruktur oder brauch ich alles, damit ich autark z.B. in der Wüste stehen kann
  • Will in in Gebiete mit großer Höhe, wo manche Technik ggf. an seine Grenzen kommt
  • Will ich Stäte bereisen? Falls ja, brauch ich ggf. moderne Motortechnik für eine grüne Plakette oder ein „Beiboot“?
  • Will ich auch in kleinen Bergdörfern durchkommen? Dann sollte man sich Gedanken über Größe und Radstand machen.
  • Was muss alles mit? Wenn ich Kanus mitnehmen will muss ich platzmäßig anders planen als wenn ich nur wandern gehen will.

Das sind so ganz grobe Punkte, die dann immer weiter verfeinert werden, je konkretr man in die Planung einsteigt Meine persönliche Liste sieht dann wie folgt aus.

Must Haves – das muss auf jeden Fall gegeben sein

  • Das Fahrzeug muss für eine Reise mit 4 Personen geeignet sein, da wir zu viert (2 Erwachsene und zwei Kinder) unterwegs sein werden. Das bedeutet alle 4 Personen sollen in der Fahrerkabine Platz finden, da das wahrscheinlich der sicherste, kommunikativste und interesanteste Platz ist. Ich stell mir gerade nur vor, wie die beiden Kinder im Aufbau sich während der Fahrt abschnallen und Blödsinn machen. Sowas während der Fahrt durch den Durchstieg zu regeln, wenn man gerade nicht mal rechts ranfahren kann ist sicher eine Herausforderung. Und je nach Fahrzeug ist es nicht mal möglich einen Durchstieg zu realisieren. Also ein Horroszenario. Eine Reise ist auch immer eine gemeinsame Unternehmung bei der man sich unterhält, sich gegenseitig Entdeckungen zeigt und sich über das austauscht, was man erlebt und geplant hat. Also Fahrerhaus mit mindestens 4 Sitzen.
  • Es soll geländegängig. Und dabei geht es nicht um die Möglichkeit vielleicht mal in einen Steinbruch oder Offroad Park zu fahren oder nur zu wissen die Möglichkeit zu haben. Wir sind Island Fans und wollen definitiv ins Hochland. Das ist aber nur mit einem voll geländegängigen Fahrzeug möglich. Bisher war uns die Möglichkeit verwehrt. Außdem wollte ich auch schon immer mal in die Dünen und Marokko steht daher auf der Liste der zukünftigen Ziele. Andere Ziele, die in Planung sind fallen eher in die Kategorie schlechte Straßen oder Pisten, aber auch da ist die Geländegängigkeit und Robustheit ein Plus.
  • Das Fahrzeug sollte einen gewissen Grad an Autarkie bieten. Das heißt, die Möglichkeit zu kochen und zu duschen, sowie eine Toilette sollte gegeben sein. Da ich bis zu einem gewissen Grad auch von unterwegs arbeiten kann, wird auch Strom benötigt.
  • Annähernd Stehhöhe wäre mir wichtig und fällt für mich noch in die Kategorie der Must Haves
  • Da ich in einer Region wohne, wo es eine Reihe von Umweltzonen gibt, wäre das H-Kennzeichen definitiv wichtig. Außerdem spart es Geld, bringt aber auch einige Nachteile mit sich.
  • Und zuletzt sollte man auch mal ein paar regnerische Tage im Fahrzeug verbringen können um das schlechte Wetter auszusitzen. Also nicht den umgebauten Toyota Landcruiser oder Pickup mit Absetzkabine, der eigentlich nur eine Schlafmöglichkeit bietet.

Should Haves – wäre wichtig

  • Ein überschaubarer Spritverbrauch zwischen 20 und 30 Liter Diesel auf 100 km. Je weniger desto besser, aber es gibt auch Fahrzeuge der Kategorie MAN KAT 1, die mehr schlucken.
  • Die Möglichkeit, einiges bis vieles selber zu machen
  • Separate Schlafgelegenheit für die Kinder und Erwachsenen, dass man auch mal länger sitzen und ein Weinchen oder Bierchen trinken kann, wenn die Kinder schon schlafen
  • Maximal 8 Meter länge und 3,7 Meter Gesamthöhe
  • Wasserfilter um fast überall Frischwasser tanken zu können
  • Erweiterte Tankkapazitäten und ein kleienr 20l Reserve-/Notfalltank
  • Durchstieg zwischen Fahrerhaus und Koffer
  • Geräuschdämmung in der Fahrerkabine
  • Dieselheizung, um schon hier auf Gas verzichten zu können
  • Kompressorkühlschrank, weil er kein Gas braucht
  • Tiefkühlfach

Could haves – wäre schön, wenn das funktioniert

  • Max. 7,49t Gesamtgewicht, damit der alste Klasse 3 Führerschein noch gilt. Ist aber meist nur mit einigen Herausforderungen machbar.
  • Gasfrei. Der Knackpunkt wird die Kochmöglichkeit.
  • Astabweiser – schützt die Scheiben und sieht für meinen Geschmack gut aus
  • LiFePo4 Batterien für den Aufbau. Teuer, bietet aber eine gute Energieausbeute bei hoher Lebensdauer
  • Satelittenschüssel
  • Begehbares Dach oder „besitzbar“. Denn in einer schönen Umgebung die Möglichekit zu haben in fast 4 Metern Höhe was zu trinken ist sicher toll.
  • Markise – um auch bei gleißender Sonne draußen sitzen zu können
  • Seilwinde – wenn ich doch mal nicht gleich rauskomme
  • Heckträger und oder Quad-Garage – die Größe eines Exmos hat in großen Städten und winzigen Dörfern sicher seinen Nachteil. Wenn man auf ein Motorrad oder Quad ausweichen kann, wäre das hildreich. Ansonsten kann man einfach die Tour anders planen
  • Hochgelegte Luftansaugung
  • Zentralsauger Ja ih weiß, Luxus, aber ein versteckter Platz für den Staubsauger ist schon praktisch
  • Backofen und oder Mikrowelle
  • Waschmaschine, damit man bei langen Touren nicht auf den Waschsalon oder die Handwäschen ausweichen muss

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